Die Ernährung von Welpen und Junghunden Grundlage für eine gesunde Entwicklung


Ein Beitrag der Forschungsabteilung von ROYAL CANIN

Einleitung
Vitalität und gleichmäßiges Wachstum der jungen Hunde hängen in hohem Maße von der Art und Intensität der Fütterung ab.
Fütterungsfehler in den ersten Lebensmonaten können selbst den erwachsenen Hund noch beeinträchtigen.

Die Saugwelpen
Drei Wochen lang sind die Welpen völlig auf Muttermilch angewiesen. Die Milch der ersten Tage, das Kolostrum, enthält mütterliche Abwehrkörper zum Schutz der Welpen gegen Infektionskrankheiten. Aber auch die baldige Zufuhr von Nährstoffen ist entscheidend, denn die Neugeborenen verfügen nur über sehr kleine Energiereserven. Aufgrund des außerordentlich geringen Körperfettgehaltes und der noch nicht voll entwickelten Mechanismen zur Temperaturregulation (Zittern), muß besonders bei der mutterlosen Aufzucht auf eine optimale Umgebungstemperatur geachtet werden (31ºC abnehmend um 2ºC jede Woche bis auf 21ºC). Eine Unterkühlung, häufigste Todesursache bei Welpen, würde die Tiere erheblich schwächen. Bereits vom 1. Tag an, spätestens jedoch nach 2 Tagen, sollten die Welpen kontinuierlich zunehmen. Dabei werden pro Gramm Zuwachs etwa 2,5 ml Milch benötigt (ein Schäferhundwelpe braucht also allein für das Wachstum täglich durchschnittlich 175 ml Hundemilch).

Nur durch regelmäßige Gewichtskontrollen können Abweichungen von der gesunden Körperentwicklung schnell erkannt werden. Bei Milchmangel, Erkrankung oder Tod des Muttertieres sowie bei großen Würfen wird die Gabe von Milchersatz notwendig, der eng an der Zusammensetzung der Hundemilch orientiert ist (z. B. Welpenmilch A 1 von Royal Canin). Die Milch der Hündin enthält doppelt so viel Fett wie Kuhmilch und ist reicher an ungesättigten Fettsäuren. Pflege und Sozialisation sollten möglichst dem Muttertier überlassen werden. Sollte die Mutter jedoch nicht für die Entleerung der Welpen sorgen, muß unbedingt auf den Kotabsatz geachtet werden. Dazu massiert man vorsichtig Bauch- und Aftergegend mit einem feuchten Tuch. Von der Beifütterung zum Absetzten Bereits in der 4. Woche benötigen die jungen mehr und andere Nahrung, als die Hündin ihnen geben kann. je größer der Wurf und je frohwüchsiger die Welpen, um so eher sollte mit der Beifütterung begonnen werden. So wird einerseits das Muttertier entlastet und andererseits die Versorgung mit Spurenelementen, vor allem Eisen, sichergestellt. Am besten bietet man den Welpen als Beikost bis zur Entwöhnung (8. Woche) eine Ersatzmilch/Milchbrei an (z. B. Welpenmilch A 1 /Milchbrei A 2 von Royal Canin). Diese Milchergänzung ist hochverdaulich und ähnlich zusammengesetzt wie die Muttermilch. Sie wird mehrmals täglich, lauwarm, in einer flachen Schüssel gereicht. Zusätzliche Vitamin- und Mineralstoffgaben sind überflüssig und können sogar schaden. Ab der 7. Woche setzt man dem Milchbrei, der bisher Beikost war, Schritt für Schritt immer größere Mengen einer Welpenvollnahrung (z. 13. A32/AD 32 für kleine und mittlere Rassen oder AGR36 für große Rassen von Royal Canin) zu. Schließlich wird der Milchbrei ganz weggelassen.

Ernährung des Junghundes
Die Ernährung des jungen Hundes muß mit einem rapiden Zuwachs an Muskulatur und Skelett Schritt halten.
Welpen großer Rassen, die im Verhältnis zu ihrer Endgröße sehr geringe Geburtsgewichte haben, wachsen vor allem im 3. - 6. Lebensmonat deutlich stärker als Hunde kleiner Rassen. Zudem kann das Wachstum eines großen Hundes bis zu 24 Monate dauern, während kleine und mittlere Rassen spätestens nach 12 Monaten ausgewachsen sind. Bei jungen Hunden findet man also wesentlich größere Rassenunterschiede im Nähr- und Mineralstoffbedarf als bei Erwachsenen.
Viel hochwertiges tierisches Eiweiß in der Aufzuchtnahrung (z. B. A 32/AD 32 und AGR36 von Royal Canin) ermöglicht den Aufbau einer kräftigen Muskulatur. Eine angemessene, nicht übermäßige Energieversorgung schützt vor Trägheit, Fettansatz und zu schnellem Wachstum. Weil die Reifungsvorgänge des Skelettes nicht so stark beschleunigt werden können wie die Gewichtszunahmen, würde eine überschnelle Entwicklung bei großwüchsigen Rassen zu bleibenden Schäden an den Gliedmaßengelenken führen. Die Endgröße ist ohnehin genetisch festgelegt. Sie kann durch die Ernährung nicht beeinflußt werden.
Ausreichend Kalzium, Phosphor und Vitamin D in ausgewogener Dosierung sind in der Aufzuchtnahrung enthalten und sorgen für eine normale Knochenbildung.
Während des Wachstums sollte auf geringe Magenfüllung geachtet werden - hochverdauliche Nahrung und hohe Fütterungssequenz sind empfehlenswert:

Bis zum 6 Monat 	3-4 Mahlzeiten

6. bis 9. Monat 	3 Mahlzeiten

Ab dem 9. Monat		2 Mahlzeiten
                                               
Dr. M. Ingwersen 
Dr. Ch. Schünemann
Fachtierarzt für Tierernährung und Diätetik
©1995 ROYAL CANIN

|HOME | | ENGLISH | | ZWINGER | | DECKRÜDEN | |LINKS|